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Andere Länder, anderes Rotwild-Management, ein Blick in die Schweiz

Passend zum „Rotwildsymposium Süddeutschland“ möchte ich von der spannenden Hegeschau in der Ost-Schweiz berichten, der ich letztens beiwohnen durfte und bei welcher der österreichische Fachreferent Hubert Zeiler im Rahmen seines Vortrages zur „korrekten“ Rotwildbejagung mehrfach die schweizer Jäger rügte, für die ganzen viiiiel zu jungen Hirsche, die an der Wand hingen… Die Freigabe bei den Hirschen (Stiere genannt) im Kanton St. Gallen richtet sich weit weniger an fixe Altersgrenzen, solange es keine Kronenhirsche sind.

Er präsentierte Zahlen und Daten, zum Teil über die Jahrzehnte etwas eingestaubt, vor allem von der schottischen Insel Rum, wo in vier Jagddistrikten geteilt, die gar nicht, normal, oder stark bejagt die Entwicklung der Rotwildpopulation wissenschaftlich untersucht wurde. Er erklärte warum Alttiere bei steigender Populationsdichte mehr Wildkälber setzen, während dominante, gut genährte Alttiere bei genügend Futterresourcen bereits vor der Befruchtung der Eizelle die Weichen in Richtung Hirsch-Kalb lenken. Fokussierte jedoch vor allem darauf die Jäger zu läutern Hirsche zwischen 3-10 Jahren in Zukunft nicht mehr zu erlegen, diese Teenager erst einmal alt werden zu lassen und das Geschlechterverhältnis von aktuell 1:3 auf 1:1 zu korrigieren durch den forcierten Kahlwildabschuss. Interessant war, dass am Tisch die Jäger vor sich hin murmelten, dass das Rotwild an der Zahl, aber auch an der Trophäenstärke über die letzten 10 Jahre massiv zu gelegt hat, kein Tier (Kuh genannt) leer blieb und dass sie noch nie solche starke Trophäen in diesen bergigen Gegenden hatten, obwohl die Hirsche nicht zugefüttert werden.

Mit mehr Fragen als Antworten nach Hause gereist, habe ich eine kleine Literaturrecherche gemacht um heraus zu finden ob es ein Evidenz basiertes „Richtig“ oder „Falsch“ insbesondere bei der Hirschbejagung gibt und so viele interessante Fakten und brandaktuelke Untersuchungen gefunden, dass ich euch die eine oder andere Quelle in den nächsten Tagen weitergeben will.

Anfangen möchte ich mit einem Link zu zwei Untersuchungen genau in dem Gebiet wo diese schweizer Hegeschau stattfand : in den letzten 10 Jahren hat sich dort die Rotwildpopulation tatsächlich verdoppelt trotz ebenfalls stark gestiegener Abschusszahlen, starker Zersiedelung und gestiegenem Freizeitdruck. Besenderte Hirsche wurden zusätzlich mit Pansensonden ausgesattet, Körpertemperatur, Herzfrequenz und die Art der Nahrung wurde ermittelt. Zitat: „Unabhängig vom Jagdsystem in den Kantonen besteht in allen drei Kantonen die grosse Herausforderung, den Rothirschbestand zu stabilisieren und gebietsweise zu senken.“ …und das trotz so vieler, aus deutscher/österreichischer Sicht kreuzfalscher Hirsche an der Wand und einem völlig verschobenen Hirsch-zu-Tier-Verhältnis Was meint irh dazu? Spannend, oder?





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