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Vierter und Letzter Teil Rotwildmanagement

warum das Rotwild in Deutschland trotz zunehmender Bestandszahl vom Aussterben bedroht ist

Die gelieferten Fakten in Teil 1-3 klingen, als stünde es besser als je zuvor um die Rotwildpopulation in Deutschland, denn wer mit Überpopulations-Phänomenen zu kämpfen hat, scheint die Vermehrung im Griff zu haben. Doch der schein trügt. Die 240‘000 Stück Rotwild in Deutschland sind auf 25% der Landesfläche in meist relativ kleine, isolierte Bestände getrennt, die aufgrund von Rotwildfreien-Gebieten, Städten und Autobahnen ohne Wildbrücken keinen Austausch miteinander haben.

Eine 2022 publizierte Untersuchung (Westekemper et al.) konnte zeigen, dass die meisten der 34 beprobten Rotwildpopulationen genetisch isoliert voneinander sind, was zur Inzucht führt. Um langfristig genetisch fit zu bleiben, braucht es Populationsgrößen von 500-1000 Stück! Das ist heut zu Tage allenfalls noch auf einigen wenigen großen Truppenübungsplätzen sowie im Nord-Osten des Landes der Fall. In allen anderen Bereichen Deutschlands droht das Rotwild genetisch zu verarmen, was sie einerseits anfällig für Missbildungen macht (zum Beispiel Unterkieferverkürzungen), aber vor allem die Immunabwehr über die Generationen schwächt, so dass sie anfällig für Infektionskrankheiten werden.

Fazit: Rotwild lässt sich langfristig nicht in Eigenregie managen; nicht einmal im größten Revier! Es braucht von der Politik Lösungen die die Hirsche wieder wandern lassen um neue Rudel zu finden und ihre Gene zu verbreiten; sei es über jagdlich geschonte Korridore, Wildbrücken über Autobahnen, oder auch die eine oder andere gezielte Blutauffrischung.



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