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  • Autorenbildbastian

Vom Reh und seinem Kopfschmuck - der Goldmedaillen Bock

Die Blattzeit geht langsam zu Ende und die Pflichthegeschau (Bayern) ist auch schon wieder rum. Zeit wieder einmal ein paar wissenschaftliche Fakten zur Bedeutung von Gehörnen (Geweihen) vom Rehbock zu verlieren Die Ausprägung des Gehörns korreliert direkt mit der Körpermasse, spiegelt gute Recoursen (ein gutes Territorium) wieder und zeigt eine geringe Parasitenbürde (gute Abwehrkräfte) an, so dass beim Rehbock die zukünftigen Väter von den Ricken durchaus auch nach der Gehörnausprägung selektiert werden. Symmetrie übertrifft dabei die reine Masse. Krankheiten wie Lahmheiten, aber auch alte Schädelfrakturen zum Beispiel von Autounfällen zeigen sich in asymmetrischen (abnormen) Gehörnen, was die Chancen auf ein gutes Territorium mit mehreren Ricken verschlechtert und „unattraktiv“ macht Abgebrochene Stangen oder Abnormität durch Bastverletzungen korrigieren sich hingegen im Folgejahr und sind auf lange Sicht keine Einschränkungen für die Reproduktion bzw. ein gutes Revier im Folgejahr. Ein erfolgreicher 3-8 jähriger Bock kann pro Blattzeit bis zu 6 Ricken beschlagen und in seinem Leben mit 14 verschiedenen Ricken Nachwuchs zeugen, was für eine gewisse Ortstreue von Böcken und Geißen von Jahr zu Jahr spricht. Beim Rehwild entspricht die genetische Veranlagung einem 6er. Sie gelten als Hirschartige mit wenig Geschlechtsunterschieden (kleines Geweih verglichen mit z. B. Rothirsch oder Elch), was auch mit einem kleinen „Harem“ einher geht; mehr Böcke kommen jährlich in der Blattzeit zum Zug, während bei den Hirschen vor allem die Platzhirsche an der Brunft teilnehmen. So wird in der Natur beim Rehwild kaum auf starke Gehörne und überhaupt nicht auf „Mehrendigkeit“ selektiert (bei und Elch schon). Selbst durch das eingreifen der Jäger/Hegeringe sind beim Rehbock die Gehörngewichte und die Anzahl der Enden über die Generationen unverändert geblieben. Wie seht ihr das mit den Trophäen vom Rehbock? Was sagt ein Trophäenvergleich über die Hege eines Revieres aus? Und kann uns jemand erklären wie wir zur Ehre der Goldmedaille gekommen sind? Geht es nur nach Gewicht oder fließen andere Kriterien beim Längenvergleich mit ein? [Quelle: MATING SYSTEMS AND SEXUAL SELECTION IN UNGULATES, New insights from a territorial species with low sexual size dimorphism: the European roe deer (Capreolus capreolus), 2007]





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