Durch einen kritischen Beitrag zur aktuellen Fleischdebatte auf unserer Seite, weitere solche Beiträge durch Mitglieder in der Gruppe und Kommentare die uns dadurch erreicht haben, möchten wir uns konkret zum Thema Nutztiere äußern:
In regelmäßigen Intervallen gibt es einen neuen sogenannten „Fleischskandal“; einmal ist das Fleisch gammelig, einmal ist die Rinds-Lasagne ein trojanisches Pferd und einmal legt eine Virusinfektion widrige Arbeitsbedingungen im Groß-Schlachthof offen. Jedes Mal ist die Empörung groß, jeder fragt sich wer das Billig-Fleisch denn kauft, keiner war es und alles geht seinen gewohnten Weg... ...mit überquellenden Fleischtheken bei den Discountern, die sich auf wundersame Art und Weise weiterhin täglich leeren.
Wir essen selbst erlegtes Wild um sicher zu wissen, was wir woher auf dem Teller haben. Hätten wir die Möglichkeit Nutztiere selbst zu halten und zu schlachten, wäre das eine mögliche Alternative für uns und wir ziehen unseren Hut, wenn sich Menschen die Mühe machen, sich zu einem möglichst großen Teil selbst zu versorgen oder besonders tierfreundliche Fleischproduktion auch kommerziell betreiben.
Nutztiere sind wichtig für unsere Landschaft, für diverse Kreisläufe (inklusive Mist für unseren Gemüsegarten) und nicht zuletzt für die Insekten (120kg pro Jahr und Kuh), sowie den Erhalt der Vielfalt. Landwirte sind eben so wichtig und unsere Kritik an Billig-Fleisch-Produktionsketten richtet sich nicht an diese Berufsgruppe, die genau so dem Markt unterworfen ist. Unsere Kritik richtet sich an die Endverbraucher, die Fleisch zu Ramschpreisen im Plastik eingeschweißt kaufen, ohne jeglichen Bezug zu dessen Herkunft, aber auch an die Politik, die mit den minimalistischen Tierschutzrichtlinien Billigfleisch überhaupt zulässt. Wir finden nicht, dass Fleisch künstlich teurer gemacht werden muss, sondern dass Tiertransporte zu weit entfernten/ausländischen Schlachthöfen verboten werden sollten, dass jedem Tier mehr Platz, Licht, Luft und Beschäftigung zugesprochen werden sollten und dass Subventionen nicht nach Betriebsgröße sondern nach Ökopunkten vergeben werden sollten. All das würde Fleisch und Milchprodukte automatisch teurer machen, mit der Folge, dass man sich vielleicht zwei Mal überlegt ob es täglich auf den Tisch muss.
Schulkinder, Berufsschüler und Studenten sollten in unseren Augen als Pflichtfach Exkursionen auf Bauernhöfe, in Mastbetriebe, Legebetriebe und auf Schlachthöfe machen, genau so wie ein Schulgarten zum Anbau von Gemüse und Früchten der Normalfall sein sollte. Das Wissen rund um die Lebensmittel auf unseren Tellern muss wieder in die Köpfe hinein, nur dann wird bewusst gehandelt.
Wir haben euch aus den letzten 10 Monaten die Beiträge verlinkt in denen wir uns zur Landwirtschaft äußern: macht euch selbst ein Bild!
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